Lassen Sie uns einen Blick auf das achte Prinzip unter dem Agilen Manifest werfen:
“Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.”
Was bedeutet das wirklich? Welchen Einfluss hat das auf unsere tägliche Arbeit? Lassen Sie uns dieses Prinzip analysieren und sehen, wo uns das hinführt.
- “Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung.” – Dies ist kein Prinzip, sondern eine Annahme, welche durch die Anwendung agiler Praktiken bestätigt werden muss. Ich bin der Meinung, dieser Satz sollte aus dem achten Prinzip entfernt werden oder zumindest umformuliert.
- “Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer” – Es handelt sich um einen bereichsübergreifenden Ansatz, welcher das gesamte Team umfasst sowie alle Personen, die in der Produktentstehungskette involviert sind.
Werte: Kommunikation
Prinzipien: Zusammenarbeit und Kooperation aller Beteiligten, Vielfalt
Praktiken: Einbindung der echten Anwender, Ganzes Team - “sollten ein gleichmäßiges Tempo […] halten können” – Die an der Produktentstehungskette beteiligten Personen dürfen weder an Überlastung leiden, noch dürfen sie wartend rumsitzen. Eine wichtige Praktik insbesondere für das Team ist der Kollektivbesitz sowohl des Codes, als auch der Verantwortung. Ich nenne das “verteiltes Commitment”.
Werte: Commitment, Fokus, Mut
Prinzipien: Regelmäßige Auslieferung, Flow, Baby-Schritte
Praktiken: Leidenschaftliche Arbeit, Kollektivbesitz - “auf unbegrenzte Zeit” – Es reicht nicht, eine konstante Geschwindigkeit am Anfang eines Projektes oder nur für ein paar Iterationen zu halten. Gerade am Ende eines Projektes sollen alle beteiligten Personen Ruhe bewahren und in einem “Flow” die Arbeit zu Ende bringen.
Werte: Commitment
Prinzipien: Mitmenschlichkeit, Flow, Limitierung der laufenden Arbeiten
Praktiken: Motivation, Leidenschaftliche Arbeit
Um es in zwei Worten auszudrücken, das achte Prinzip lautet “Gleichmäßiges Tempo“.